Auf die Plätze, fertig, los! – so lässt sich die Stimmung des Info-Abends beschreiben, zu dem eure Stadtwerke ins Colosseum geladen hatten. Thema ein weiteres Mal: Wie lässt sich in Wilster die Wärmewende gestalten?

Auf die Plätze…

Im Herbst vergangenen Jahres war die Kommunale Wärmeplanung vorgestellt worden. Dabei ging es darum, wo in Wilster sich Wärmenetze realisieren lassen könnten.

… fertig …

Inzwischen ist man einen gehörigen Schritt weiter. Im Colosseum drehte sich alles um die Frage, wie – also mit welchen Wärmequellen – die zukünftigen Netze betrieben werden müssten, um CO2-freies Heizen bis spätestens 2045 zu ermöglichen. Und zwar in einem wirtschaftlich vertretbaren Szenario. Fachleute hatten sich die zurückliegenden Monate detailliert mit dieser Frage beschäftigt. Die Ergebnisse sind in eine Machbarkeitsstudie zusammengeflossen und wurden nun der Öffentlichkeit präsentiert.

Info-Abend verpasst?
Hier ist der Link zur Präsentation,
die René Quurk gehalten hat.

Rund 120 Menschen waren gekommen. Ihnen erläuterte René Quurk, Werkleiter der Stadtwerke Wilster, die durchaus anspruchsvollen Erkenntnisse des Berichts. Er tat das so eindringlich und nachvollziehbar, dass einige sich ausdrücklich für die Informationstiefe und sein Engagement bedankten. Quurks zentrale Hinweise:

  • Aktuell sei man in konkreten Gesprächen mit der TenneT, um die technischen und vertraglichen Grundlagen zu schaffen. 2028 solle das Abwärmepotenzial des SuedLink verfügbar sein.
  • Die Machbarkeitsstudie habe drei Bereiche in Wilster identifiziert, in denen der Bau eines Fernwärmenetzes sich wirtschaftlich darstellen ließe.
  • Die Wärmeerzeugung würde sich in den ersten Jahren auf einen Quellenmix stützen: Abwärme mit Wärmepumpe, Holzhackheizkessel, Erdgaskessel für Spitzenlasten. Bereits bei Inbetriebnahme des Netzes würde Eure Stadtwärme zu 75 % aus Erneuerbaren erzeugt.
  • Die neuen Wärmenetze könnten nur dort entstehen, wo hohe Wärmeabnahmen zu gewährleisten seien und sich eine hohe Anschlussdichte erzielen lasse.
  • Es werde Bereiche in Wilster geben, in denen sich Immobilienbesitzende individuell um ein zukunftsfestes Heizsystem kümmern müssten (graue Bereiche auf der Karte). Eure Stadtwerke Wilster arbeiteten im Steinburger Verbund daran, auch hier Lösungen zusammen mit den örtlichen Installateuren anzubieten (Stichworte: Wärmepumpen-Allianz mit regionalen Installateuren; attraktives Wärmpumpenstrom-Angebot).
  • Stand heute rechneten die Fachleute mit einem Wärmeerzeugungspreis um die 20 Cent pro Kilowattstunde netto. Allen Prognosen nach würden Heizungen, die fossile Energieträger nutzen, zukünftig bei ähnlichen Vollkosten liegen. Preistreiber seien hier vor allem die Erdgas-Netzentgelte und der steigende CO2-Preis.
  • Gefördert sei die Machbarkeitsstudie über die Bundesförderung effiziente Wärmenetze des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz
Los!

„Vorausgesetzt, die Menschen in Wilster gehen mit“, so René Quurk, „werden wir bereits Mitte/Ende 2027 anfangen zu bauen. Ich weiß, dass wir bis dahin mit Ihnen zusammen noch ein ordentliches Stück Weg vor uns haben. Wir werden alles tun, was in unseren Kräften steht, um für viele Wilsteranerinnen und Wilsteraner eine zukunftssichere Wärme auf die Beine zu stellen. Dazu gehört vor allem Transparenz: Transparenz in Bezug auf den Prozess, Transparenz in Bezug auf die Kosten, Transparenz während der Bauphase. Ich verspreche, wir werden das Gespräch mit Ihnen weiter suchen.“